27.09.2008 / 6. Spieltag der Landesliga Süd Brandenburg
FV Blau Weiß 90 Briesen - VfB Hohenleipisch 1912 1:1 (0:1)

Typisches Remis-Spiel

Nachdem jede Mannschaft in einer Halbzeit ihre Vorteile hatte, entsprach das Unentschieden auch dem Verlauf dieser mittelmäßigen, eher kampfbetonten Partie. Die Hohenleipischer, bei denen die Hälfte des Feldspielerkaders, darunter einige Leistungsträger, nicht einsatzfähig war, starteten schwungvoll und lagen schnell vorn. Im Konterstil kam der Ball über Sven Kubik und Stefan Werner zu Robert Hagedorn, der einen Fehler von Ronny Anke ausnutzte und von der Strafraumgrenze traf (10.). Kurz darauf passte Michèl Müller von der Grundlinie zurück in den FV-Strafraum, jedoch kam der Ball zu ungenau. Briesens Spiel war von hoher Nervosität gezeichnet, jedoch fingen sich die Blau Weißen und waren Mitte des ersten Durchgangs erstmalig gefährlich am gegnerischen Strafraum, kamen aber nicht richtig zum Abschluss. Auf der anderen Seite lenkte Reno Ballhorn einen straffen Werner-Schuss gerade noch zur Ecke (28.) und hatte Glück, dass Sven Kubik nach einem Klasse-Anspiel von Michèl Müller nur den Pfosten traf (32.). Ein zweites Tor hätte den Gästen mehr Sicherheit verliehen und sie wahrscheinlich auf die Siegerstraße gebracht. So blieben die Platzherren im Spiel und hatten durch Torsten Ducklauß ihre beste Möglichkeit, dessen Schuss Daniel Amende reaktionsschnell entschärfte (39.). Gehörte dem VfB die letzte Szene vor der Pause, als Sven Kubiks Zuspiel von der Torauslinie in den Rückraum der Briesener keinen Abnehmer gefunden hatte, setzte Björn Zickerow für die Einheimischen das erste Zeichen nach Wiederbeginn (47.). Frei verzog er jedoch aus 14 Metern. Hohenleipisch fand nach einigen Minuten seine Abwehrordnung wieder, sah sich aber einer Heim-Elf gegenüber, die mit Leidenschaft kämpfte. Dabei schien Denny Knäbke etwas übermotiviert, als er in der einzigen unschönen Szene der Partie noch durchzog, trotzdem Keeper Daniel Amende den Ball schon sicher hatte und ihn am Kopf verletzte (62.). Klar, dass der VfB mit der Führung im Rücken jetzt nicht unbedingt den Ton angeben wollte. Briesen dagegen drängte auf den Ausgleich, bekam aber keine Chancen dazu. So war der Schuss um Zentimeter neben den Kasten des eingewechselten Richard Heise nach schöner Hackenablage von Torsten Ducklauß die gefährlichste Aktion (66.). Mit der Einwechslung von Robert Jakob und der damit verbundenen Umstellung kam der VfB wieder zu einigen guten Aktionen. Aber Sven Kubik scheiterte auf Zuspiel von Norman Freigang (70.), Nicolas Wentzel nahm bei einem Konter das Tempo heraus (77.) und dann war Briesen zweimal mit dem Glück im Bunde. Erst blieb das Handspiel von Thomas Haese, das der Schieri aber nicht sehen konnte, im eigenen Strafraum ungeahndet und dann kam der Ball zum Ausgleich durch einen verunglückten Abwehrschlag in Richtung VfB-Tor ausgerechnet vom 0:1-Schützen. Per Kopf traf Torsten Ducklaus, der goldrichtig stand. Damit wurden die Blau Weißen für ihr nimmermüdes Kämpfen belohnt, den Dankesspruch für die „Vorlage“ hätte sich der Stadionsprecher aber allemal sparen können. In der Nachspielzeit ließ Alexander Mikulin einen Briesener Konter kläglich im Nichts verlaufen und setzte den Schlusspunkt unter ein typisches Remis-Spiel. Natürlich ärgerten sich die Gäste etwas, dass der Ausgleich so spät und so unglücklich fiel, insgesamt kann man aber mit dem in der Saison bisher Erreichten, besonders in Betracht auf die Verletzungssorgen sehr zufrieden sein. Beim VfB hoffen nun alle, dass sich die Personalsituation demnächst etwas entspannt und der eine oder andere Verletzte zurückkehren kann.
Die VfB-Abwehr um Sirko Rost, hier beim Kopfball vor Torsten Ducklauß, stand auch diesmal gut.

FV: Ballhorn, Anke, Haese (GK), Tews, Wendt (GK, 60. Heise), Knäbke (GK, 76. Rose), Garling (GK), Schier, Ducklauß, Zickerow, Mikulin.

VfB: Amende, Rost, Merbitz, Lehmann, Freigang (GK), Werner, Kaltenbach (GK), Hagedorn, Müller (68. Jakob), Wentzel, Kubik.

Tore: 0:1 Hagedorn (10.), 1:1 Ducklauß (81.)
Schiedsrichter: Lars Heinrich (Guben)
Zuschauer: 110
Bericht und Bilder: Frank Thiemig

Sven Kubik wird von Marko Tews und Manuel Wendt bedrängt.
Mit einem Freistoß, knapp am Winkel vorbei, in der Schlussviertelstunde hatte Stefan Werner eine VfB-Chance.

Robert Hagedorn spielt unter Beobachtung der Trainer Nicolas Wentzel an. Rechts Björn Zickerow.
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