KSV Tettau Schraden: Robert Nicolaus - Uwe Schwabe, Lars Ulbrich, Jan Sarodnik, Oliver Pawel, Mirko Richter (46. Daniel Berner), Michael Richter (61. Martin Bruschwitz), Rene Bartsch, Guido Lesche, Lars Kaubisch, Karsten Schleifring (68. Franz König)

VfB Hohenleipisch 1912: 21 Daniel Amende - 5 Sirko Rost, 15 Christian David, 2 Robert Merbitz, 4 Tommy Lehmann, 6 Thomas Buchwald - 18 Robert Jakob (81. Felix Becker) - 13 Nicolas Wentzel, 7 Robert Hagedorn, 11 Sven Kubik, 14 Michael Biebach

Tore: 1:0 Guido Lesche (60.); 2:0 Guido Lesche (71.)

Schiedsrichter: Steffen Schötz (Gießmannsdorf)

Zuschauer: 201

Gelbe Karte: Daniel Berner (2.), Guido Lesche, Robert Nicolaus (3.) / -

Das an spielerischen Höhepunkten nicht unbedingt reiche Süd-Derby gewann die Mannschaft mit dem etwas größeren Siegeswillen und dem glücklicheren Abschluss. Wenngleich der VfB mit ganz großen Besetzungsproblemen (Freigang, Gutsche, Kaltenbach, Werner konnten nicht spielen) in die Partie ging, war der für Platz fünf nötige Punkt allemal drin, jedoch wurden die Torchancen vergeben und viele Aktionen verliefen unglücklich. Der Lattenknaller von Nicolas Wentzel, der eine Flanke von Robert Hagedorn direkt und volley nahm, war nur ein Beleg dafür (10.). Ohne dass sich ein Spielfluss entwickelte hatten die Platzherren mehr Ballbesitz, kamen aber meist nur bis an den Strafraum. Zwei Schüsse von Robert Nicolaus nach Fehlpass in der VfB-Abwehr (20.) und aus sehr spitzem Winkel (26.) verfehlten das Gehäuse, während Hohenleipisch aus einem Freistoß von der rechten Strafraumseite nichts machen konnte (24.). Dann fehlten Robert Hagedorn nach einem unwiderstehlichen Solo über den halben Platz nur Zentimeter an der Gäste-Führung (33.), genau wie Christian David bei seinem 18-Meter-Schuss (36.). Kurz vor und nach dem Wechsel reagierten dann beide Torleute stark. Daniel Amende bewahrte den VfB vor dem Rückstand, indem er einen von Guido Lesche abgefälschten Bartsch-Schuss mit sensationellem Reflex über die Latte faustete (41.) und mit der ersten Aktion nach Wiederbeginn verhinderte Uwe Schwabe die bis dahin größte Hohenleipischer Möglichkeit. Auf Zuspiel von Michael Biebach hatte Robert Hagedorn nur noch den Keeper vor sich, der jedoch auf die richtige Ecke spekulierte (46.). Der VfB ergriff jetzt mehr die Initiative, aber es wurde oft zu umständlich gespielt. Die Führung der Einheimischen, die das erste Mal richtig in den Strafraum kamen, war schließlich symptomatisch für das Spiel und dessen Ausgang. Rechts setzte sich Michael Richter einsatzstark an der Grundlinie durch und passte flach in den Strafraum. Der erste Ball wurde zu kurz abgewehrt und Guido Lesche stand goldrichtig, vollendete aus Nahdistanz (60.). Der VfB brauchte einige Momente und hatte mit einem starken Schuss von Robert Merbitz aus mehr als dreißig Metern in Richtung Dreiangel die Ausgleichschance, die Uwe Schwabe mit Faustparade aber verhinderte. Aus der anschließenden Ecke folgte im direkten Gegenzug die Spielentscheidung. Guido Lesche konnte links bis in den Strafraum rennen und traf (71.). Die Möglichkeit mit dem Anschlusstreffer zurück ins Spiel zu finden, vergaben die Gäste, als gleich zwei VfB-Spieler eine Flacheingabe von rechts vor dem leeren Tor verfehlten (73.) und auch Robert Jakob per Kopf scheiterte (76.). Zwar blieb immer noch Zeit, jedoch konnten die Hohenleipischer nicht die nötige Courage aufbringen. Durch einen Tormannfehler brachte sich der KSV selbst in Gefahr (82.) und vergab dann durch den eingewechselten Franz König eine Konterchance per Kopf (83.). So holten die Tettau/Schradener letztlich auch verdient ihren ersten Heimsieg in der Landesliga gegen den VfB, für den das Finale freilich missglückte, was aber die zweifelsfrei sehr positive Saisonbilanz der Elf von Trainer Henrik Pohlenz nicht im geringsten trüben kann.

Frank Thiemig