Neuzeller SV 1922 (N): Sebastian Becker, Olaf Backasch (46. Johannes Zier), Christoph Richert, Martin Dornbrack (89. Sascha Penke), Hagen Lobas, Pascal Zier, Marcel Seidemann, Erik Beckmann, Michél Becker (74. Alexander Dittrich), Badri Danelia, Nenad Culafic

VfB Hohenleipisch 1912: 21 Daniel Amende - 5 Sirko Rost, 15 Christian David, 2 Robert Merbitz, 4 Tommy Lehmann, 6 Thomas Buchwald - 17 Alexander Kaltenbach (81. 12 Michel Müller), 8 Stefan Werner - 13 Nicolas Wentzel, 7 Robert Hagedorn, 11 Sven Kubik

Tore: 0:1 Sven Kubik (11.); 1:1 Pascal Zier (45+1.); 2:1 Nenad Culafic (63.)

Schiedsrichter: Peter Gerlach (Fürstenwalde)

Zuschauer: 90

Gelbe Karte: Martin Dornbrack, Badri Danelia / Alexander Kaltenbach (3.)

Bericht VfB:

Beim Tabellenführer kassierte der VfB eine vermeidbare Niederlage, denn der SVN präsentierte sich auf dem recht engen Geläuf nicht gerade ideenreich und sah sich einer gut aufgestellten Gäste-Elf gegenüber - traf allerdings einmal mehr und nur das zählt. Gäste-Keeper Daniel Amende hatte gerade den ersten Schuss von Badri Danelia entschärft (7.), da führte seine Elf schon. Einen Freistoß, den der unsichere Neuzeller Tormann Sebastian Becker nicht festhalten konnte, staubte Sven Kubik überlegt ab (11.). Die Platzherren wollten Druck aufbauen, Hohenleipisch ließ sie aber nicht ins Spiel kommen. Zudem waren die hohen Bälle ein ums andere mal kein Problem für Daniel Amende. Nachdem sich Tommy Lehmann rechts stark durchgesetzt hatte konnte Sven Kubik seine Flacheingabe nicht voll treffen (17.). Im Konterstil scheiterte Martin Dornbrack am VfB-Schlussmann (24.) und auf der Gegenseite traf Alexander Kaltenbach nach Klasse Einsatz von Christian David die Latte, allerdings war der Ball schon vorher knapp im Aus (26.), doch die Aktion war zwingend. Nur mit Standards bewirkten die Einheimischen Gefahr, ihr gewohntes Kurzpassspiel blieb nur angedeutet und so hatten sie auch nach Freistoß von halbrechts per Kopfballverlängerung ihre beste Ausgleichsmöglichkeit (35.). Im Gegenzug rettete Pascal Zier vor dem einschussbereiten Alexander Kaltenbach, ansonsten aber verspielte Hohenleipisch die eroberten Bälle im eigenen Angriff oftmals zu hastig. Die angezeigte Nachspielzeit war schon überschritten und nach zwei merkwürdigen Szenen stand es plötzlich 1:1. Erst wurde Tommy Lehmann von Michèl Becker klar gefoult und bei der nachfolgenden Flanke blieb Christian David nach Zusammenprall verletzt im Torraum liegen. Jeder rechnete mit einer Spielunterbrechung, aber wie auch schon in einer Szene Minuten vorher, stoppten die Neuzeller an der Seitenlinie nicht und spielten weiter. Auch der Referee reagierte nicht und ließ diesen aus Hohenleipischer Sicht unglücklichen Treffer, etwa vom linken Strafraumeck per Bogenlampe erzielt, gelten. Mit Beginn des zweiten Abschnitts wollten die Platzherren, lautstark und permanent angetrieben von ihrem Trainer, nachsetzen. Aber ihre Angriffe liefen nach wie vor alle nach dem gleichen Schema ab und weiter als bis an den Strafraum kamen sie nicht, ganz zu schweigen von herausgespielten Chancen. Der erste gut zu Ende gespielte Angriff der Hohenleipischer über Stefan Werner und Nicolas Wentzel konnte gerade noch zur Ecke abgewehrt werden (55.). Insgesamt blieben aber auch die Hohenleipischer nach vorn zu ungefährlich und schafften auch mit Standards nichts. War der Neuzeller Torjäger Nenad Culafic über die gesamte Partie bei Thomas Buchwald abgemeldet, stand er nach einer Hereingabe von links goldrichtig, denn von seinem Kopf ging der Ball an den Innenpfosten und von dort ins Tor (63.) – ein glücklicher Treffer, aber das scherte den Schützen überhaupt nicht. Nachdem sich Badri Danelia kurz darauf durch eine Schwalbe seine überfällige Verwarnung abgeholt hatte, verpasste Sven Kubik im Nachsetzen einen Wentzel-Freistoß knapp (68.). Zwar versuchten die Gäste in der Schlussphase noch einmal alles, konnten sich aber nicht entscheidend durchsetzen, genau wie die Konter von Neuzelle im Sande verliefen. Dass Neuzelle erneut bei einer VfB-Verletzung nicht mit Fair-Play-Stopp reagierte („Soll er doch nicht so in den Zweikampf gehen…“! hieß es von der Trainerbank), war schon nicht mehr verwunderlich, genau wie ein Zuschauer, der den Ball vor dem Gegner wegstieß, der zum Einwurf lief. Am Ende ging Hohenleipisch leer aus, auch wenn hier mehr drin war und der SV bejubelte seinen Dreier, dem aber ein unschöner Beigeschmack anhaftete.

Ist der vom FLB geforderte Fair-Play-Gedanke, welcher mit dem gegenseitigen shake-hands vor dem Spiel quasi besiegelt und bekräftigt wird, mit dem Anpfiff sofort wieder aus den Köpfen? Zumindest schien es bei den Gastgebern diesmal so, denn wenn sich zwei Hohenleipischer verletzen, einer davon auf der Torlinie liegt, kann auch ein Spitzenreiter, gleich wenn er 0:1 hinten liegt, den Ball an der Mittellinie ins Aus spielen.

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Bericht Neuzelle:

Spitzenreiter Neuzeller SV hat mit einem 2:1 (1:1)-Heimsieg gegen Hohenleipisch die Spitzenposition in der Landesliga Süd verteidigt. Zugleich war es im neunten Punktspiel der siebte Sieg. Hinzu kommen noch zwei Unentschieden.Ohne Samir Münch, David Brinker und Mirko Kubein, aber mit Badri Danelia, Nenad Culafic und dem nicht ganz fitten Olaf Backasch begann der NSV. Außerdem gab Sebastian Becker im Tor sein Debüt für den NSV.Hohenleipisch kam mit nur sechs Gegentoren aus acht Spielen. Die Gäste begannen selbstbewusst. Nach einer Flanke gingen sie in der elften Minute in Führung. Becker ließ den Ball außerhalb des Fünf-Meter-Raumes nach Behinderung eines Gäste-Spielers fallen und Sven Kubik schoss den Ball ins Tor.Während der ersten 45 Minuten agierte Neuzelle unter seinen Möglichkeiten. Hohenleipisch spielte nicht nur gut mit, sondern bestimmte die Partie, ohne indes Torgefahr auszustrahlen. In der 45. Minute glich Neuzelle durch Pascal Zier aus. Michel Becker hatte den Gäste-Verteidiger unter Druck gesetzt. Anstatt den Ball ins Seiten-Aus zu schießen, spielte er zu Pascal Zier. Der Torschütze traf mit einem Schlenzer aus 20 Metern ins rechte obere Dreiangel.In der Pause kam für den verletzten Olaf Backasch Johannes Zier. Becker spielte für Backasch Libero. Die Neuzeller Anhänger sahen nun mehr Angriffs-Fußball ihrer Elf. Die beiden Stürmer Danelia und Culafic sorgten für Druck. In der 63. Minute traf Neuzelle zum 2:1. Nach Flanke von Johannes Zier köpfte Culafic den Ball ins Tor. Becker verhinderte anschließend mehrfach den Ausgleich.